Das Archiv für22. Januar 2015
Für die letzten 4 Tage haben wir uns einen Mietwagen gemietet, um ein wenig mehr von der Insel zu sehen…
Obwohl mein Mann ein hervorragender Autofahrer ist und den Dreh mit dem Linksverkehr schnell raus hatte, ist mir in den ersten 30km regelmäßig das Herz in die Hose gerutscht. Insbesondere die ersten Überholmanöver waren für meinen Geschmack eindeutig zu knapp bemessen … aber wie gesagt: mein Mann ist ein ausgezeichneter Autofahrer und sowohl wir, als auch all’ die Fußgänger, welche übrigens auch auf der Autobahn rumlaufen dürfen (natürlich ohne Bürgersteig) haben alle unseren bisherigen Ausflüge unversehrt überstanden.
Unser erstes Ziel am Mittwochmorgen war die Stadt Curepipe
– dort wollten wir den 200m Durchmesser großen Krater ‘Trou aux Cerfs’ besichtigen. Nachdem ich von der bisherigen Fahrt etwas mitgenommen war, habe ich Thierry überreden können die erstbeste Parklücke anzusteuern und den restlichen Weg durch die wuselige Stadt zu Fuß zurückzulegen.
Rückblickend betrachtet, war das keine meiner besten Ideen, den bis zum Krater waren es noch fast 2km, die –welch Wunder- bergaufgingen. Oben angekommen, hatte man eine tolle Aussicht über die Stadt und die sich am Himmel bereits auftürmenden schwarzen Gewitterwolken … nur den Krater haben wir leider nicht gesehen, da dieser in den vergangenen Jahren komplett grün zugewachsen ist … was man hätte bereits zuvor wissen können, hätte man den Reiseführer aufmerksam gelesen
Da wir etwas weiter weg geparkt hatten … kamen wir nicht mehr rechtzeitig vor dem Wolkenbruch am Auto an und haben uns einen Unterschlupft gesucht…
…und das war erst der Anfang…
Wir sollten an diesem Tag noch bis auf die Knochen durchnässt werden…
Nach unserem Ausflug nach Curepipe ging es weiter in den Südwesten zum ‘Black River Gorges National Park’. Der Park ist mit seinen 4000 Hektar der größte Nationalpark auf der Insel und kann dank eines 60 km langen Wegenetzes komplett zu Fuß erforscht werden …Thierry war sehr traurig, dass wir aufgrund des ausgiebigen, anhaltenden Regens nicht wandern gehen konnten …
Zum Glück hat uns ein einzelner einsamer Händler einen Regenschirm geliehen, so dass wir zumindest ein wenig den Park und insbesondere die ‘Alexandra Falls’ besichtigen konnten – zum Dank haben wir bei ihm eine Mango für mich und eine Cola für Thierry erstanden …und alle waren glücklich
Auf dem Weg zum ‘Gorges Lookout’ –einem Aussichtspunkt mit Blick über das Tal, haben wir dann einen eigenen Regenschirm erworben, den Thierry von 400 Rupien im Handumdrehen auf 250 Rupien heruntergehandelt hatte.
Nachdem man zunächst –außer Wolken- nichts gesehen hat, hat sich nach und nach der Nebel gelichtet und einen wunderschönen Blick über das grüne Tal, die Wasserfälle und einzelne Vögel, die gemächlich über die Baumwipfel dahinglitten freigegeben.
Entlang der Westküste sollte es dann wieder nach Hause gehen, wobei ursprünglich geplant war rechtzeitig vor Port Louis Richtung Ostküste abzubiegen… irgendwie hat da
das Navi – also ich – etwas versagt und wir landeten prompt mitten im Verkehrschaos rund um die Hauptstadt. Thierry meinte Ähnlichkeiten mit dem Stau rund um Los Angeles ausmachen zu können, nur dass es hier deutlich weniger koordiniert zugeht … ständig werden die Fahrstreifen gewechselt und von überall kommen Motorrad- und Rollerfahrer vorbeigefetzt … aber auch das haben wir hinter uns gebracht und waren pünktlich abends zu unserem reservierten Tisch beim Chinesen im Hotel. Nach einer kleinen Coladusche, die der völlig aufgelöste Kellner Thierry verpasst hatte, fand der Tag einen ruhigen und leckeren Ausklang.
… das sind die Berge rund um die Westküste der Insel…
Heute ging es dann an das ‘Grand Baie’ einer Bucht im Nordwesten der Insel. Geplant war eigentlich endlich eines der tollen Schnorchelgebiete zu erkunden, leider fanden wir keines… vielleicht haben wir uns auch einfach nicht sonderlich bei der Suche bemüht… aber am Strand plantschen war auch sehr schön.
Was wir morgen machen wissen wir noch nicht… aber das schreibe ich dann spätestens beim Rückflug am Samstag
Wir haben Big John am Freitag am Strand vor unserem Hotel kennengelernt. Er sprach uns an und empfahl uns eine Bootstour mit seinem Bruder Don. Nachdem Thierry ihm erklärt hat, dass er ihn zunächst mal googeln wollte, hat dieser gelacht und uns versichert, dass er kein Betrüger sei.
Naja, vertrauen ist gut …. Also fand Thierry den besagten Big John unter einer Vielzahl von Big John-Suchergebnissen und die Kommentare waren durchweg positiv, so dass wir für Montag eine romantische Bootstour für 2 Personen zu einer abgelegenen Insel mit Barbecue gebucht haben.
Am Montag hieß es dann wieder pünktlich aufstehen, frühstücken, ordentlich in Sonnenmilch baden und rechtzeitig um 9:30h an der Hoteleinfahrt warten.
Dort trafen wir dann auf Big John und ein weiteres Pärchen, welches die gleiche Tour mit dem Sohn von Big John gebucht hat – eindeutig ein Familienunternehmen.
So ging es mit dem Taxi zum Ablegesteg und von dort aus in einem nicht ganz so großen Boot raus aufs Meer.
Unterwegs haben wir geangelt und ich habe die müllersche’ Familientradition fortsetzend (Papa, du wärst stolz auf mich gewesen
) zwei kleine –offensichtlich ziemlich dumme, denn ich musste mich nicht sonderlich anstrengen- Fische gefangen … die wir jedoch –
entgegen der müllerschen’ Familientradition – nach dem obligatorischen Beweisfoto wieder in die Freiheit entlassen haben.
Wir kamen an anderen vollständig mit Baumbewuchs bedeckten Inseln vorbei, bevor wir ‘unsere’ Insel erreichten.
Wir legten an und Don gab uns Zeit die Insel zu erkunden.
Wir hatten sie in 15min komplett umrundet und entdeckten einen Wald im Inneren der ansonsten von Sandstränden umgebenen Insel …und leider auch eine ganze Menge Müll. Darauf angesprochen erklärte Don, dass für gewöhnlich jemand vorbeikommt und den Müll wegräumt, dies jedoch aufgrund des Sturms letzte Woche wohl ausgefallen ist.
…Ansonsten entdeckten wir auch das andere Pärchen wieder, dass offensichtlich exakt die gleiche Tour gebucht hatte … aber die Insel war auch groß genug für vier Personen.
Als wir von unserer Erkundungstour zurückkamen, hatte Don bereits das Feuer entzündet und uns hausgemachten Punsch –mit reichlich mauretanischem Rum ausgeschenkt.
Das ganze hatte etwas von einem lustigen Campingausflug und das Essen mit den von Dons Frau gemachten Salaten, dem gegrillten Knoblauchbutterbrot, den Würstchen,
Fisch und Hühnchen war sehr lecker und es gab genug auch für die kleinen dort ausgesetzten Kätzchen, die nach dem ganzen Essen, dass sie von allen Urlaubern erhalten müssten, eigentlich deutlich wohlgenährter aussehen sollten…
Gegen 14h machten wir uns dann wieder auf den Weg zurück …nachdem unsere stille kleine Viersamkeit durch weitere deutlich lautere englische Touristen, die mit einem Katamaran ankamen durchbrochen wurde…
Den heutigen Tag haben wir dann wieder ganz entspannt am Strand verbracht und ich habe Buch Nr. 3 zu Ende gelesen
Für morgen haben wir einen Leihwagen und wollen die Insel auf eigene Faust erkunden…
Übrigens ist uns heute mal aufgefallen, dass wir nicht schon am Freitag, sondern erst am Samstag abreisen, so dass wir erst am Sonntag wieder im kalten, verschneiten Deutschland eintreffen … das ist uns bei der Planung irgendwie entfallen
Das sind übrigens unsere kleinen Turteltäubchen, die kommen jeden Abend zu uns unters Dach und verbringen dort aneinander gekuschelt die Nacht – sind die nicht niedlich?
Nachdem wir uns 2,5 Tage lang haben die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und ab und zu die Regentropfen abgetrocknet haben, haben wir uns für Tag 4 unseres hiesigen Aufenthalts entschieden, dass es Zeit wurde für etwas Kultur, also haben wir uns einen Wecker gestellt und sind zeitig aufgebrochen, um mit dem Bus in die 35 km entfernte Hauptstadt Port Louis zu fahren.
Laut Auskunft unserer netten Hotelangestellten befand sich die Bushaltestelle ca. 10 min vom Hotel entfernt und die Busse fahren alle 30-40 min.
Nach einem kleinen Fußmarsch haben wir den Bus uns vor der Nase wegfahren gesehen und uns schon auf eine längere Wartezeit eingestellt. Diese wurde uns von den unzähligen mehr oder weniger seriösen Taxifahrern verkürzt, die nicht müde wurden uns zu fragen, ob wir nicht lieber mit ihnen fahren wollten.
Naja… wir haben dankend abgelehnt nach nur 20 min kam dann auch schon der nächste Bus und in NUR 1 h 40 min hatten wir unser Tagesziel erreicht.
Port Louis ist die größte Stadt auf der Insel mit einem großen Frachthafen.
Es ist eine Stadt voller Gegensätze, neben hochmodernen Wolkenkratzern finden sich halb zerfallene Wellblechhütten und es gibt alle möglichen Nationalitäten und Religionen.
Direkt nach unserer Ankunft haben wir uns auf die Suche nach Fort Adelaide, einer von den Engländern auf einem Hügel erbauten Festung gemacht. Laut unserem Reiseführer hat man von dort einen guten Blick über die Stadt. Und es stimmt, man sieht sämtliche sehenswerten Bauten, den Hafen und die Berge und man hört das Hupen der Autos bis ganz dort oben und zum ersten Mal in unserem Leben haben wir den Ruf eines Muezzin zum Gebet gehört – es hatte durchaus etwas Ehrerbietiges.
Anschließend besuchten wir die St. Louis Kathedrale, welche über eine etwas eigenwillige Dachkonstruktion verfügt und Thierry und ich waren uns einig, dass es auf Mauritius wohl keine großen Steinmetze gab bzw. gibt, da die Kirche bereits mehrfach wiederaufgebaut werden musste.
Auf dem Weg zum Zentralmarkt kamen wir an einer Vielzahl von Banken vorbei und ich muss sagen, Mauritius steht Luxemburg -was die Bankendichte angeht- in nichts nach
Der Zentralmarkt ist ein dreistöckiges Gebäude, in dem sich im Erdgeschoss Obst, Gemüse und allerlei Gewürze finden und in den Stockwerken darüber Souvenirs, Zeitschriften und Lottoscheine.
Thierry und ich waren weit und breit die einzigen Weißnasen und sind aufgefallen wie bunte Hunde -was dann auch dazu geführt hat, dass wir von jedem 2. Händler angesprochen wurden und seine Ware angepriesen bekamen.
Es war ein buntes, lautes und nicht zuletzt -wegen den Gewürzen- Geruchs intensives Treiben – ich war ganz hingerissen und habe den größten Granatapfel, den ich je gesehen habe erworben.
Außerdem habe ich zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Händler gefeilscht und war stolz wie Oskar, dass ich meinen neuen Kaschmirschal für nur 550 Rupie (ca. 14 Euro) anstatt der ursprünglich geforderten 1200 Rupie gekauft habe. Anschließend habe ich im Reiseführer gelesen, dass die Preise in der Regel ca. dreimal so hoch sind, um Raum zum Verhandeln zu haben … naja, hab trotzdem weniger als die Hälfte gezahlt …und der Schal ist wirklich hübsch
Weiter ging es dann zum Le Caudan Waterfront – eine aus mehreren Gebäuden bestehende Einkaufpassage direkt am Hafen.
… ja, dass was man im Wasser sieht, ist alles Müll.
Man könnte jetzt glauben, dass es dort weit und breit keinen Mülleimer gibt – falsch! die gibt es alle Naselang, nur scheint es keinen zu interessieren, den direkt vor unseren Augen hat ein Herr einfach sein Taschentuch ins Wasser geworfen … und die Mülleimer bleiben schön sauber…
Weil ich schon langsam Hunger bekam, aber unbedingt original Chinanudeln in China Town essen wollte, gab es zunächst einen frischgepressten Tropical Jus…
Auf dem Weg nach China Town kamen wir noch an der Jummah-Moschee vorbei. Laut Reiseführer kann man diese auch von innen besichtigen, dass haben wir uns dann aber nicht getraut, waren auch nicht passend gekleidet (lange Hose/Roch und so…).
Leider habe ich in China Town dann doch keine Nudeln bekommen. Der Stadtteil schien wie ausgestorben und da mir das am Straßenrand gebratenen Hühnchen nicht geheuer war, habe ich beschlossen, dass ich doch noch keinen Hunger habe
Nach diesem Stadtrundgang bei kuscheligen 29 Grad, haben wir nach langem Fragen den richtigen Bus gefunden und die Heimfahrt angetreten. Knappe 2 Stunden später sind wir etwas zu früh aus dem Bus ausgestiegen, denn wir hatten uns unsere Haltestelle nicht behalten und wollten diese nicht verpassen und waren nach einem weiteren kurzen Fußmarsch entlang der Straße über Stock und über Stein –Bürgersteige gibt es hier natürlich nicht- wieder im Hotel angekommen.
Für 19h waren wir zu einem Willkommensdrink eingeladen – es war sehr nett, es gab Cocktails, Champagner (der alkoholfreie war deutlich leckerer als der normale und ich war erstmals auf Thierrys Drink neidisch ) und kleine Häppchen – rundum eine nette Geste … und wären wir nicht völlig ausgehungert (denn es gab ja keine original Chinanudeln) wären wir auch noch länger geblieben…
Wie Thierry bereits erwähnt hatte, haben wir am 13.01. das kalte Deutschland verlassen und sind auf in den Süden.
Während wir uns noch über die Armada von Flugbeleiterinnen und Flugbegleitern wunderten, die mit uns auf dem Flughafen warteten, entdeckte Thierry unser Flugzeug – ein A 380 -er war ganz aus dem Häuschen Und ich muss zugeben, dass ich am liebsten nie wieder mit einem anderen Flugzeugen fliegen würde. Es gibt einen Sternenhimmel und Handcreme auf der Toilette – was will Frau mehr?
Naja und eine riesige Auswahl an Entertainmentprogrammen und Außenbordkameras, mit denen man die ganze Zeit das Geschehen rund um das Flugzeug beobachten kann, lassen die Zeit wie im Flug vergehen
Nach unserer planmäßigen Zwischenlandung in Dubai ging es auch recht zügig weiter nach Mauritius, wo wir um 9:40h in Mahébourg hätten landen sollen. Weil jedoch am 14.01. über Mauritius ein etwas größerer Zyklon sein Unwesen trieb, sind wir noch eine kleine Schleife über Madagaskar geflogen und kamen mit etwas Verspätung und einer recht wackeligen Landung –wobei die Stewardess allen versicherte, dass es ganz normal sei- auf Mauritius an.
Nachdem wir unseren Taxifahrer entdeckt hatten, ging es dann in den Norden zu unserem Hotel. Während Thierry sich –auf französisch!!! mit dem Taxifahrer unterhalten hat, kann ich nicht gerade behaupten viel von der Fahrt mitbekommen zu haben. Als ich dann doch mal die Augen kurz geöffnet habe, sah ich uns falschherum in den Kreisverkehr einfahren und war schlagartig hellwach … bis mir wieder eingefallen ist, dass hier Linksverkehr herrscht.
Im Hotel angekommen, gab es erst mal einen Begrüßungscocktail für jeden – also zwei für mich
Das Zilwa Attitude Hotel ist ein größerer Hotelkomplex im Nordosten der Insel mit kleineren -im Halbkreis- um den Strand aufgestellten Häuschen umgeben von vielen Pflanzen und unzähligen Gärtnern.
Wegen dem stürmischen Wetter am Mittwoch, waren wir nur kurz am Strand, bevor wir uns für das Abendessen frisch gemacht haben.
Die beiden darauffolgenden Tage verliefen recht einheitlich: um kurz nach 9h aus dem Bettchen fallen zum Frühstück tappen, umziehen und ab an den Strand. Ich mit meinem Kindle unterm Arm und Thierry mit seinem Hörbuch im Ohr. Leider hat mein Mann am ersten Tag vergessen sich den Bauch mit Sonnenmilch einzucremen und man kann wohl von Glück reden, dass es zwischendurch recht bewölkt war und sogar ab und an etwas getröpfelt hat, sonst hätte er jetzt noch deutlich mehr Ähnlichkeit mit einem kleinen roten Krebs.
Hallo an alle die das hier lesen
Da es recht ungemütlich in Deutschland war und wir auch 2 Wochen Urlaub im Januar genommen hatten, dachten wir im Dezember, fahren wir doch ins Warme …
Wo ist derzeit Sommer und warm? Auf der Südhalbkugel! Also hatten wir die Wahl zwischen Malediven, La Réunion, Australien, Südamerika oder Mauritius.
Australien und Südamerika schieden aus, weil 14 Tage zu wenig sind und das auch mehr ein Abenteuer Urlaub werden würde und Ina mehr Strand Sonne und lesen Urlaub haben wollte. Blieb also La Réunion (etwas teuer und keine guten Flüge gefunden), Malediven (laaaaangweilig wenn man nicht gerade Taucher ist) und Mauritius. Haben dann auch im Internet recht schnell uns die Flüge über Dubai mit Emirates und ein Hotel im Norden der Insel zusammengeklickt und 10 Tage Sonne gebucht. Los ging es am 13.1 um 14:30 in Frankfurt, wo wir am 24.1. auch wieder landen.